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Sicheres, barrierefreies und komfortables zu Fuß Gehen in Groß-Gerau

Für ältere Menschen bedeutet sicheres Zufußgehen soziale Teilhabe sowie ein wichtiges Stück Selbstständigkeit und Ungebundenheit.

Sie möchten sich, mit oder ohne Rollator, auf den Gehwegen in Groß-Gerau sicher bewegen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Vielen Menschen ist es leider nicht bewusst, welche Mühe es mobilitätseingeschränkten Personen macht, Bordsteine zu überwinden, oder auf stark geneigten Gehwegen zu gehen.

Was bedeutet es an Fußüberwegen nur wenige Sekunden grün zu haben?

Wie soll man Gehwege nutzen, auf denen parkende Autos gerade mal 60 cm Platz lassen, und dies durch Markierungen legalisiert wird?

Was soll man davon halten, dass die städtisch Abfallsatzung vorschreibt, die Mülltonnen an Abfuhrtagen auf den oft viel zu schmalen Gehwegen zu platzieren?

Das Bewusstsein für die Belange der Fußgängerinnen und Fußgänger muss in Groß-Gerau dringend erhöht werden.

Mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger in Groß-Gerau

Mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger bedeutet mehr Sicherheit für ältere Menschen und mobilitätseingeschränkte Personen.

Fußgängerinnen und Fußgänger liegen nicht im Fokus der Groß-Gerauer Verkehrsplanung. Es ist versäumt worden ausreichend Platz und Wege für Fußgängerinnen und Fußgänger zu planen. Wie komme ich zum Beispiel zu Fuß sicher zum Bahnhof Dornberg? Welche Umwege muss ich nehmen, wenn ich mobilitätseingeschränkt bin? Weshalb wurde zum Beispiel in der Berliner Straße der Gehstreifen durch Parkplätze so verkleinert, dass Fußgängerinnen und Fußgängern nur noch ein sehr schmaler Streifen zur Verfügung steht. Dies ist übrigens ein hoch frequentierter Schulweg. 

Sicheres, barrierefreies und komfortables zu Fuß Gehen hat in Groß-Gerau nur untergeordnete Priorität.

Der 2010 fertiggestellte Stadtentwicklungsplan 2020 stellte im Kapitel „Mobilität und Verkehrsstruktur“ schon fest:

  • Zahlreiche Straßen haben Schäden, sind nicht barrierefrei und unsicher für Fußgänger und Radfahrer. Wenige Bereiche der Kreisstadt sind bisher barrierefrei gestaltet.
  • An einigen Kreuzungspunkten der Kreisstadt sind die Querungsmöglichkeiten für Fuß- und Radfahrer nicht ausgebildet oder unattraktiv.

Es wurden damals allerdings nur 2 Maßnahmen - mit niedriger Priorität - zur Behebung dieser Missstände genannt.

  • Integrierte barrierefreie Gestaltung und Einbindung bei Neu- und Umbaumaßnahmen
    (also nur bei Neu- und Umbauten von Straßen, sonst sind keine Maßnahmen vorgesehen)
  • Sicherung der Fußgänger-Verbindung zum Versorgungsbereich GG-Nord mit Wohnbereich (immer noch offen)

Maßnahmen für einen sicheren komfortablen und barrierefreien Fußverkehr sind in Groß-Gerau leider nicht sichtbar!

Immer wieder werden Fußwege zweckentfremdet. Sei es durch parkende Autos, abgestellte Fahrräder, abgestellte Mülltonnen, Verkaufsflächen, Werbetafeln, abgestellte LKW, Fahrradfahrer, …. Wie soll ich da mit dem Rollator oder Kinderwagen vorbeikommen? Wo ist es möglich nebeneinander zu laufen? Wieso wird so oft verkehrswidrig auf dem Gehweg geparkt? Wieso schreibt die Abfallsatzung  der Kreisstadt Groß-Gerau an Abfuhrtagen das Platzieren der Mülltonnen auf dem Gehweg vor, auch wenn dieser weniger als 80 cm breit ist und damit von Fußgängerinnen und Fußgängern nicht mehr benutzt werden kann? Wieso schreibt die Abfallsatzung: "Der Straßenverkehr darf nicht oder nicht mehr als notwendig und vertretbar beeinträchtigt werden."? Wieso fehlt hier die Rücksichtnahme auf den Fußverkehr?

Fußverkehr muss auf die Fahrbahn ausweichen. In vielen Straßen der Kreisstadt Groß-Gerau entspricht die Gehwegbreite nicht der Richtlinie für Stadtstraßen. In nicht wenigen Fällen wird sogar das Mindestmaß unterschritten. An Müllabfuhrtagen sind viele Gehwege für den Fußverkehr nicht nutzbar. Der Fußverkehr muss dann auf die Fahrbahn ausweichen. In einigen Straßen können mobilitätseingeschränkte Personen ihre Wege nur auf der Fahrbahn zurücklegen.

Das Bewusstsein für die Belange der Fußgängerinnen und Fußgänger muss in Groß-Gerau dringend erhöht werden.  Vielen Verkehrsteilnehmern ist nicht bewusst, wie rücksichtslos sie sich verhalten, in welche Gefahr sie ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen bringen. Eine Maßnahme dieses Bewusstsein zu wecken, wäre die konsequente Verfolgung von verbotswidrigem Parken auf Gehwegen.

Nutzer des ÖPNV sind auch Fußgänger. Die Bushaltestellen in Groß-Gerau sind zum großen Teil barrierefrei. Jedoch ist der Bahnhof Groß-Gerau für mobilitätseingeschränkte Personen ein unüberwindliches Hindernis.

Groß-Gerauer Bahnhof

Der Umbau des Groß-Gerauer Bahnhofs ist seit langem überfällig. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Treppen stellen für viele eine unüberwindliche Hürde dar. Zudem sollten Treppenstufen markiert werden, um Sehbehinderten zu helfen.

Sicheres E-Bike Fahren

Für die Generation „60 plus“ bieten der Seniorenbeirat der Stadt, die Radsportabteilung des SV Blau-Gelb Groß-Gerau und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DRV) gemeinsam regelmäßig einen Kurs „Sicheres E-Bike fahren“ an.

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